Der Regen hat vor Wochen in den meisten Bereichen der im Süden gelegenen Via de la Plata eingesetzt. Anfangs längst nicht mit der Regenmenge, die notwendig gewesen wäre, um die Natur wieder zum Leben zu erwecken, den Weinreben und Olivenbäumen die noch fehlende Feuchtigkeit für eine vielleicht halbwegs gute Ernte zu geben und ganz zu schweigen von der Auffüllung der Stauseen. Im Laufe der letzten Wochen hatten wir allerdings tagelang Regen. Die Stauseen waren dieses Jahr nicht nur im Süden von der Wasserknappheit betroffen.
Wer möchte, schaut mal auf diesen Link zu Bildern der Situation in Navarra! vor dem Regen.
Eine gute Darstellung für diejenigen, die Statisktiken interessieren, findet ihr hier mit Darstellungen der Provinzen und einer Grafik , den aktuellen Stand = immernoch zu wenig. https://www.embalses.net/comunidad-11-extremadura.html
Das macht uns Bewohnern klar, dass, obwohl wir nun nach Wochen Regen eigentlich meinen, es hätte erstmal genug, geregnet, diese Menge immer noch nicht das Deffiziet der letzten Jahre in den Stauseen ausgeglichen hat.
Der schöne Nebeneffekt: wie jedes Jahr nach nur ein paar Tagen Regen, zeigt sich die ganze Landschaft überall grün und mit den typischen "Winterblumen", gelbe und weisse Teppiche von Blüten auf den Feldern und die Tiere erfreuen sich der Fülle der Gräser und Kräuter.
Es bleibt zu hoffen für die Natur und auch die Wasserversorgung der Bewohner, dass es weiterhin ein regenreichen Herbst/Winter/Frühjahr = Regenzeit auf der südlichen Via de la Plata, gibt. Laut Wetterbericht wird es in den nächsten 3 Wochen weiterhin viel Regen mit nur wenigen Sonnentsagen geben (20.12. bis ins neue Jahr 2023).
Regenmengen sind natürlich für alle Herbst und Frühjahrs Pilger nicht so der Hit, denn wer schon einmal auf der Via mit tagelangem Regen gelaufen ist, weiss, was es bedeutet mit Zentimeter dicken Lehmstollen unter den Schuhen zu laufen und die Kleidung nicht mehr trocken zu bekommen. Auch ist es empfehlenswert zu solchen Zeiten Sandalen dabei zu haben. Es gibt dann sehr viele Wege und unendliche Meter des normalen Caminos, die sich in voll gefüllte, bachartige, Wege bis hinzu ganzen Seen, verwandeln und die der Pilger dann versuchen darf zu durchwaten, ohne mit Sack und Pack "baden zu gehen".
Hier ein paar Tipps von mir für die Winter/Frühjahrs Pilger:
Ich bin absolut kein Freund von Plastiktüen auf dem Camino!! - ABER - bei den Wetterverhältnissen unbedingt alle trockenen Klamotten und Utensilien in Plastiktüten vor Wasser und Nässe schützen!
Auch ein paar mehr Socken als normal sollten im Gepäck sein, denn in den Herbergen gibt es in der Jahreszeit selten Heizungen, die nasse Socken bis zum nächsten Tag trocknen werden (siehe unten: - Reiseföhn!)
Trockene Socken sind äusserst wichtig um Blasenbildung beim Laufen in den Schuhen zu vermeiden!!
unbedingt Sandalen (Wasserfest ;) ) - für den Fall, dass ihr durch die Flüsse/Seen waten müsst. Damit habt ihr besser Halt - oder als "Ersatzschuhe", wenn die Wanderschuhe noch nicht trocken sind.
Zum Thema Blasen :
schaut hier den Ratgeber und das viel bewährte Pilger-Blasen-Öl
Regenbekleidung/Regenschirm mag jeder nach seinem Geschmack auswählen. Zu bedenken ist, dass unsere Regengüsse sehr oft, und das ist hier etwas normales, wie in Deutschland die Unwettergüsse sind. Somit auch sehr oft mit gutem Wind verbunden und Regenschutz dann wie Fahnen im Wind flattern können, und ganz zu schweigen von den Verbiegungen der Regenschirme.
Warme, möglichst Merino Unterwäsche (Langarm und lange Hose) ist zu empfehlen, damit der Körper nach der Etappe nicht noch weiter runterkühlt.
Die meisten Unterkünfte sind NICHT geheizt oder haben einen nicht wirklich ausreichenden Radiator im Raum.
Bitte verzeiht den Hospitaleros, die einen Zuschlag für Heizkosten verlangen - die Stromkosten sind hier horende! - und solche Radiatoren schlucken enorm ohne wirklich guten Effekt für die Herbergsräume.
Es gibt nicht überall Decken in den Unterkünften und manchmal nicht zu empfehlen wegen Wanzengefahr!!! Also bitte einen warmen Schlafsack mitnehmen!
Für kalte Füsse und kalte Nächte empfehle ich unbedingt eine kleine Wärmflasche. Heisswasser notfall in einer Bar holen. Ganz besonders für uns Frauen ;) ... Ich hatte in meiner Herberge immer 2 Wärmflachen parat, die dankend angenommen wurden. Leider bietet das glaub keine andere Herberge.
Im Notfall geht es auch mit einer 1,5 Liter Wasserflasche, wobei das Wasser nicht zu heiss sein darf (gibt nette Verformungen an der Plastikflasche)
Ein Tipp, den ich früher absolut belächelt habe und den Vorteil aber genau in den kalten Monaten kennen ud schätzen lernen durfte: ein kleiner Reiseföhn!!! Er wärmt bereitwillig unter dem T-Shirt den Körper wenigstens mal auf und trocknet auch gerne nicht trockene Socken oder Kleidung.
Bitte ruft in den Herbergen mindestens 1 Tag vorher an, damit ihr sicher sein könnt, dass die Herberge auf hat und ihr erwartet werdet. In der Nebensaison sitzen die Herbergseltern nicht Tag für Tag bereit, für den Fall dass dann mal ein Pilger kommt. Das ist die Zeit, wo einige Herbergen zu haben, oder Urlaub machen oder eben auch ausser Haus zu Besorgungen etc sind.
Gerne könnt ihr da auch meinen Camino-Angel-Service buchen, der euch die Sicherheit gibt, immer eine Unterkunft zu bekommen ... neben anderen Vorteilen.
In absoluten Notfällen könnt ihr euch immer melden!
Gerne könnt ihr in meine Facebook Gruppe eintreten: https://www.facebook.com/groups/viaplata.aktuell
Ich hoffe, dass ihr den einen oder anderen Tipp gebrauchen könnt und wünsche euch einen schönen, erlebnisreichen Winter-/Frühlings-Camino auf der Via de la Plata.
Mit vielen Grüßen von der Via de la Plata!
Eure Dorothea
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